Realisierungswettbewerb: "Umnutzung des Standortes der St. Antonius Pfarrkirche in Hörstel" – 2. Preis
Die katholische Krichengemeinde St. Reinhildis in Hörstel plant den Standort der Kirche St. Antonius mit dem nebenstehenden Elisabeth-Haus durch bauliche Umstrukturierungen neu zu beleben. Auf der Suche nach qualitätsvollen architektonischen Lösungen wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt.
Wir nahmen als Arbeitsgemeinschaft gemeinsam mit dem Büro Scholz Architekten BDA aus Senden an diesem Wettbewerb teil und belegten mit unserer Arbeit den 2. Platz.
Am 31. August 2019 urteilte das Preisgericht:
„Die Arbeit mit der Tarnzahl 1004 stellt nach Auffassung des Preisgerichtes eine hervorragende Lösung der gestellten Aufgabe dar und dies insbesondere in Bezug zu den nachstehenden Punkten:
Die Gestaltung der Außenanlagen gibt eine gute Antwort auf den Bezug der verschiedenen Aufgabenteile zueinander. So sind die Erschließung für den Fahrverkehr und damit die Ausweisung und Lage der Parkplätze und Fahrradeinstellplätze schlüssig und von da die fußläufige Anbindung an die Kirche, an das Pfarrheim und an die Pfarrverwaltung sinnvoll.
Ebenso überzeugt der Zuschnitt und die Platzierung der zugeordneten Freibereiche von Elisabethhaus und Pfarrheim sowie der zentrale Kirchplatz. Die Einfassung des gesamten Grundstücks durch eine Baumreihe wird positiv gesehen; die Umstellung von Kirchturm und den beiden Haupteingängen wird vom Preisgericht jedoch kritisch angemerkt; die Markanz des Kirchgebäudes im öffentlichen Raum wird dadurch unangemessen gemildert. Die das Wettbewerbsgebiet querende fußläufige Wegführung erfüllt in ihrer freien Ausformung auf
reizvolle Weise die Anforderung einer Wegverbindung zwischen den angrenzenden Quartieren und der Ibbenbürener Straße.
Ebenso überzeugt der Zuschnitt und die Platzierung der zugeordneten Freibereiche von Elisabethhaus und Pfarrheim sowie der zentrale Kirchplatz. Die Einfassung des gesamten Grundstücks durch eine Baumreihe wird positiv gesehen; die Umstellung von Kirchturm und den beiden Haupteingängen wird vom Preisgericht jedoch kritisch angemerkt; die Markanz des Kirchgebäudes im öffentlichen Raum wird dadurch unangemessen gemildert. Die das Wettbewerbsgebiet querende fußläufige Wegführung erfüllt in ihrer freien Ausformung auf
reizvolle Weise die Anforderung einer Wegverbindung zwischen den angrenzenden Quartieren und der Ibbenbürener Straße.
Die innere Grundrissstruktur überzeugt in der funktionalen wie gestalterischen Ausformung und dies im Besonderen bei der Gliederung der Nutzungsbereiche von Pfarrheim und Pfarrverwaltung und dies sowohl im Erdgeschoss wie im Obergeschoss. Auch die vorgeschlagene Dimension der Erschließungsflächen wie Größe und Proportion der Räume für die Pfarrverwaltung und das Pfarrheim überzeugen und signalisieren eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre. Die Referenz an den historischen ehemaligen Chorbereich des neugotischen Kirchenteils durch die Aufnahme der historischen Form hinter einer transluzenten Glasstruktur, kann das Preisgericht nicht in allen Punkten überzeugen.
Insbesondere wird die räumliche Anbindung des Pfarrsaales als Erweiterung des Kirchraumes teilweise sehr kritisch gesehen. Hier fehlen leider ergänzende Ausformulierungen der vorgestellten Idee, um den als "leer" empfundenen Chorumgang inhaltlich zu präzisieren. Kritisch muss angemerkt werden: die ausgewiesene Sakristei ist zu klein und die Bücherei ist nicht explizit nachgewiesen; die neugeschaffenen Zugänge vom Kirchplatz in die neugotische Kirche sind unter Denkmalschutzaspekten unerwünscht.
Insbesondere wird die räumliche Anbindung des Pfarrsaales als Erweiterung des Kirchraumes teilweise sehr kritisch gesehen. Hier fehlen leider ergänzende Ausformulierungen der vorgestellten Idee, um den als "leer" empfundenen Chorumgang inhaltlich zu präzisieren. Kritisch muss angemerkt werden: die ausgewiesene Sakristei ist zu klein und die Bücherei ist nicht explizit nachgewiesen; die neugeschaffenen Zugänge vom Kirchplatz in die neugotische Kirche sind unter Denkmalschutzaspekten unerwünscht.
Die gestalterische Qualität der Fassaden nimmt Bezug zur Qualität der Innenraumgestaltung: beispielhaft hier die Westfassade, der Zugang zum Pfarrheim, sowie die Erinnerung an die Neugotik durch ein schlankes "gotisches" Fenster auf der Südfassade. Die Grundhaltung, das Bestehende zu respektieren und zu erhalten und das Neue präzise mit einfachen, gestalterischen Mitteln neu zu formulieren, wird sehr gewürdigt.
In Verfolg dieser Beurteilung stellt das vorgelegte Entwurfskonzept nicht nur die eingangs formulierte hervorragende Lösung der gestellten Aufgabe dar; sie ist auch über die konkrete Aufgabe hinaus eine beispielhafte Lösung für die Aufgabe, eine unmittelbare Ergänzung einer historisch bedeutsamen Kirche durch einen Annexbaukörper vorzunehmen: dies wird nicht nur durch die Erfüllung funktionaler Notwendigkeiten, sondern vor allem durch eine hohe, einfühlsame Sensibilität für Grundriss, Aufriss und Materialität erreicht.“